Einkauf mit einer Pferdestärke — oder: Warum wir doch lieber das Fahrrad nehmen
Als nachhaltige Menschen sind wir immer auf der Suche nach Möglichkeiten, unseren Alltag umweltfreundlicher zu gestalten. Als Alternative zum Fahrrad schwingen wir uns diesmal in den Pferdesattel und testen, wie gut es sich hoch zu Ross einkaufen lässt.
Natürlich kann sich nicht jeder ein Pferd ausborgen und zum Einkaufen reiten. Aber als Besitzerinnen wollten meine Freundin und ich es einmal ausprobieren. Vor dem Ritt ist es wichtig, seine Sachen zu packen: Benötigt wird ein Rucksack, um die Einkäufe zu verstauen und ein Halfter und ein Strick, um das Pferd vor dem Geschäft anzubinden. Einkaufsliste und Geld dürfen auch nicht fehlen. Schon kann es losgehen.
Die Anreise
Je nach Lage des Reitstalls und des Geschäfts gestaltet sich der Weg unterschiedlich. Da die meisten Reitställe eher in ländlicheren Gegenden liegen, ist starker Autoverkehr oft kein Problem. In unserem Fall reiten wir von einem Reitstall in Pernegg an der Mur (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) zu einem örtlichen Nahversorger. Ein großer Teil der Strecke führt über einen Geh- und Radweg, sodass wir nur kleinere Stücke direkt der Straße entlang reiten müssen. Die Autos, die uns begegnen, bremsen zum Glück und halten einen Sicherheitsabstand ein.
Das Einkaufen
Angekommen beim Nahversorger, müssen wir unsere Haflingerstute Ohna anbinden. Pferde dürfen, wie Hunde, nicht ins Geschäft hinein. Vor vielen Geschäften gibt es aber Haken, um die Hunde draußen anzubinden. Diesen nutzen wir auch und binden das Pferd mit dem mitgebrachten Halfter und Strick an. Schnell eilen wir in das Geschäft, um die Einkäufe zu erledigen. Zu lange soll das Pferd nicht allein draußen stehen, falls es sich vor etwas erschreckt.
Die Notdurft
Brot, Nudeln, Milch und zwei große Säcke Karotten sind schnell gekauft. Währenddessen macht uns Ohna ein unerfreuliches Geschenk: die Stute verrichtet ihre Notdurft und hinterlässt einen großen Haufen Pferdemist am Parkplatz vor dem Geschäft. Nach einer kurzen Panik und dank der Hilfe eines Anrainers, der mit Scheibtruhe und Schaufel zur Rettung eilt, können wir den Mist schnell wegräumen.
Das Fazit
Einkaufen mit dem Pferd ist auf jeden Fall ein Abenteuer. Die Blicke der anderen EinkäuferInnen sind einem garantiert. Anderen ReiterInnen können wir empfehlen, ihre Besorgungen einmal auf dem Pferd zu erledigen, so aufregend war es davor lange nicht mehr. Aber das nächste Mal schwingen wir uns wieder in den Fahrradsattel.
Einkaufen hoch zu Ross - die Vor- und Nachteile:
Vorteile:
- umweltfreundlich
- auch wenn man allein einkaufen geht, so hat man doch Gesellschaft
- es ist ein kleines Abenteuer
Nachteile:
- man braucht ein Pferd, um mit ihm einkaufen zu gehen
- die allgemeine Verkehrslage zwischen Reitstall und Geschäft muss beachtet werden
- etwaiger Pferdemist muss weggeräumt werden
(von Anna Papst/FH Joanneum in Kooperation mit Radmobil Steiermark)